Vorstellung der Aspacher Bürgermeister Kandidaten durch den BDS Gewerbeverein Aspach

Im Rahmen eines Wahlfrühschoppens erfolgte am Sonntag, dem 23.09.2018 die Vorstellung der verbliebenen Bürgermeister-Kandidaten in der Fautenhau-Alm in Großaspach.

Der BDS Vorsitzende Andreas Möhle begrüßte die Gäste und Kandidaten/Innen Sabine Welte-Hauff, Udo Wruck und Wolfgang Schopf. Die Kandidatin Fridi Miller hatte ja bereits kundgetan, dass sie für das Amt nicht mehr zur Verfügung steht. Als Moderator der Veranstaltung konnte der Gewerbeverein Aspach Herrn Josh Kochhann gewinnen. Zusammen mit ihm sollten nun die drängendsten Fragen des Gewerbevereins Aspach beantwortet werden.

Josh Kochhann übernahm dann die Moderation und stellte die Bewerber/Innen vor. Entsprechend der Reihenfolge begann er mit Sabine Welte Hauff. Er verwies auf ihre jetzige Tätigkeit im Bauamt der Gemeinde Aspach und stellte die Frage, ob es nicht doch einige Unzufriedene in der Gemeinde gibt, welche sich in der Vergangenheit ungerechtfertigt behandelt fühlten. Frau Welte-Hauff verwies dann darauf, dass die Vorschriften im Baurecht nun einmal da sind und auch gleichberechtigt umgesetzt werden müssen. Sie würde aber auch immer Lösungen anbieten und dies stehe bei ihr über allem. Der Moderator stellte dann auch den Ausspruch „Neue Besen kehren besser „ in den Raum. Dazu sagt Frau Welte-Hauff, dass es im Bürgermeisteramt ein Vorteil ist, wenn man die Strukturen im Ort kenne. In Aspach wäre dies umso mehr nötig, da eine Vielzahl an Weilern und Teilorten auch ihre Besonderheit hätten. Daher sei es gewinnbringend diese zu kennen.

Der nächste Kandidat, Udo Wruck, beschäftigt sich seit 3 Jahren mit der Kommunalpolitik. Er habe bereits mehrere Punkte in die Kommunalpolitik eingebracht. Begonnen habe dies mit dem Projekt Fautenhau-Nord. Als dies bekannt wurde, sei er mit einigen weiteren Bürgern aktiv geworden, Sein wichtigstes Thema seien Transparenz in der Verwaltung und die Mitnahme aller Bevölkerungsschichten bei der weiteren Entwicklung. Er wünscht sich mehr Bürgerbeteiligung bei den Beschlüssen im Gemeinderat. Diese würden oft nach einer kurzen Diskussion ohne Änderungen übernommen. Herr Schopf verweist dazu auf das Ratsinformationssystem. Dort können die Bürger die Informationen für den Gemeinderat einsehen und sich informieren. Herr Wruck verwies darauf, dass die Diskussionskultur im Weissacher Gemeinderat größer sei, Der Moderator gab dann die Stichworte Demokratieverständnis und Bürgerentscheid. Herr Wruck findet dies ein gutes Mittel. Man müsse aber berücksichtigen, dass es Kosten verursache und die Durchführung nicht ganz einfach sei. Er sprach sich dafür aus in Bezug auf die Weiterentwicklung des Fautenhau eine Einwohnerbefragung durchzuführen.

Der dritte Kandidat, Wolfgang Schopf, antwortete auf seine Vorstellung: „Mi kennt jeder“.
Er stellt nochmal klar, dass ein 30 bis 40-jähriger Bewerber für Aspach notwendig gewesen wäre. Da dies aber nicht der Fall war, habe er kurz vor Schluss noch seine Bewerbung für das Bürgermeisteramt abgegeben. Er steht zu seiner Partei und es soll eine richtige Wahlmöglichkeit für den Wähler/in geben. Auch Unternehmer und Gewerbetreibende können diese Partei wählen (Anm. die SPD) Auch ihm sei natürlich das Gewerbe in Aspach ein wichtiges Anliegen. Angesprochen auf sein hohes Alter, stellte er klar, dass auch die Politiker Schäuble und Adenauer in hohem Alter noch tätig sein konnten.
In diesem Punkt pflichtete ihm Frau Welte-Hauff bei und gab zu Bedenken, dass auch viel Lebenserfahrung für die Ausübung des Amtes ein Vorteil sind. Auch Herr Wruck verwies darauf, dass jeder Kandidat selbstbewusst und aufgrund seiner persönlichen Einschätzung geistig fit sein muss.

Josh Kochhann leitete dann über auf spezifische Fragestellungen, welche dem Gewerbeverein am Herzen liegen. Im Jahr 2017 hatte die Gemeinde Aspach Gewerbesteuereinnahmen in Höhe von 7 Mio. Euro.

Herr Wruck wies darauf hin, dass diese Einnahmen aus Gewinn resultieren. Zum Gewinn tragen aber auch die Mitarbeiter erheblich ihren Anteil bei. Den Unternehmen verbliebe trotzdem noch eine erhebliche Summe an Unternehmensgewinnen. Notwendig seien Investitionen in die Kläranlage, Schule, Feuerwehr und die Erschließung eines Gewerbegebietes. Im Bedarfsfall wäre eine Priorisierung durchzuführen. Bei ihm Stünde dann die Schule auf Prio 1.
Herr Schopf verwies auf Schulden die noch vorhanden sind, resultierend aus Investitionen in die Wasser- und Abwasserversorgung und die Nahwärmeversorgung in Kleinaspach. Er verweist auf das Löwen-Areal das noch zu bebauen ist und die Konrad-Weiser-Schule die ausgebaut und saniert werden muss.
Frau Welte-Hauff verwies auf die bisherige solide Haushaltsführung und die Tatsache, dass Aspach vergleichsweise einen hohen Schuldenstand im Rems-Murr-Kreis hat. Beim Ausbau der Schule wären 6 Mio. Euro und mehr erforderlich. Hier sollten die Bürger entscheiden, ob der Ausbau notwendig ist. Ein hoher Anteil an Schulkindern kommt aus den Umlandgemeinden nach Aspach.

Nach einer Umfrage des Gewerbeverein Aspach besteht Bedarf an 8,8 Hektar neuer Gewerbefläche.
Frau Welte-Hauff merkt dazu an, dass zunächst kleiner Flächen ausgewiesen werden müssen. Grundsätzlich ist eine mehrjährige Planung notwendig. In Aspach ist auch der zukünftige Verlauf des Autobahnzubringers noch nicht geklärt.
Herr Wruck verweist auf einen bedarfsgerechten Flächenverbrauch. Es sollte hier auch beachtet werden, dass die Flächen dann auch für nachfolgende Generationen verbraucht sind. Die Gemeinde darf sich auch nicht übernehmen.  

Herr Möhle stellt dann die Frage, wann mit einem neuen Gewerbegebiet begonnen wird ?
Dazu teilt Herr Schopf mit, dass aus seiner Sicht der Forstboden sofort erweitert werden sollte. Es könne nicht zugewartet werden bis die Streckenführung des Autobahnzubringers geklärt ist. Alles was machbar ist, sollte sofort umgesetzt werden.
Frau Welte-Hauff teilt mit, dass das Verfahren sofort beginnen könne. Der Ausbau des Forstboden sei möglich. Im Rahmen der weiteren Planungen müsse aber die Streckenführung des Autobahnzubringers geklärt sein. Die Anbindung des Gewerbegebietes muss abgestimmt werden.
Herr Wruck sagt, dass er die Versäumnisse der letzten Jahre nicht sofort aufholen könne. Er sichert aber eine zügige Einarbeitung zu.

Zum Thema  „Nahversorgung“ sagt Herr Schopf, dass in Rietenau ein Laden bestehe. In Burgstall gibt es einen Einkaufsmarkt auf der grünen Wese. Er präferiert die Intensivierung von mobilen Versorgern für Aspach.
Frau Welte-Hauff verweist auf leerstehende Räumlichkeiten und das dort bestehende bauliche Potential. Im Anschluss muss es dann eine Nahversorgung geben. Sie fordert mit Verweis auf Großaspach die Mitfahrgelegenheiten zu intensivieren.
Herr Wruck weist darauf hin, dass der Wocheneinkauf nicht beim Nahversorger stattfindet.

Alle Kandidaten sind sich einig, dass dies ein schwieriges Thema ist. Die Lösung könne eigentlich nur in einem Bürgerbus/Einkaufsbus liegen, der aber regelmäßig fahren sollte.

Josh Kochhann ging dann noch auf den jährlichen Weihnachtsmarkt und den alle 5 Jahre veranstalteten Maimarkt ein. Die Kandidaten stellten übereinstimmend fest, dass beide Veranstaltungen eine richtig gute Sache sind und auch erhalten werden sollten. Alle sicherten im Fall ihrer Wahl zu, dass sich die Gemeinde verstärkt einbringen und die Rahmenbedingungen verbessern wolle.
Beim Weihnachtsmarkt sollten vermehrt die Vereine eingebunden werden. Auch mehr künstlerische Aktivitäten sind notwendig.
Herr Schopf gibt den Hinweis, dass die Gemeinde beim Auf- und Abbau keine Strafzettel wegen Falschparkens verteilen solle.
Herr Wruck verspricht seine volle Unterstützung und dafür sei ihm auch kein Geld zu schade.

Josh Kochhann möchte dann von den Kandidaten/Innen wissen, was sie antworten, wenn sie von jemanden gefragt werden wo sie wohnen. Stichwort: Aspach, Schlagerstar und Fußball.
Herr Wruck sagt, zwischen Stuttgart und Heilbronn. Er betont, dass er kein Gegner der Veranstaltungen sei. Er verweist auf das Verkehrsproblem und darauf, dass man die Lösungen jetzt verträglich für Alle umsetzen muss. Wichtig sei, dass die Bürgerschaft nicht gespalten sei. Dies müsse auch der SG wichtig sein.
Herr Schopf ist für einen runden Tisch, da es Gegner und Befürworter gäbe. Er schlägt auch den Bau eines Parkhauses vor.
Frau Welte-Hauff ist dafür, dass der Verkehr bereits vor dem Fautenhau abgefangen wird. Die Bevölkerung stimmt dem Stadion und den Veranstaltungen grundsätzlich zu. 

Abschließend werden die Kandidaten/Innen noch zum ÖPNV befragt.
Herr Schock stellt klar, dass die Weiler der Gemeinde eher das Problem sind. Ein Bürgerbus könnte dieses Problem lösen. Die Unterstützung der Gemeinde ist aber notwendig. Er sicherte zu, selber den Bürgerbus zu fahren, wenn er nicht gewählt wird.   
Herr Wruck möchte eine Umfrage starten um festzustellen wer sich ehrenamtlich engagieren könnte. Wenn er gewählt wird, sei er der Initiator, aber die Bevölkerung müsse mitmachen. Er appelliert an das soziale Gewissen aller Bürger.  
Alle sind sich einig, dass die Hauptorte gut angebunden sind und die Anbindung an die S-Bahn auch gut ist.

Abschließend geht es um die digitale Anbindung der Gemeinde und um die Sperrung der Ausfahrten zum Autobahnzubringer.

Hier waren sich alle 3 Bewerber einig, dass unbedingt eine Verstärkung der Glasfasertechnik notwendig ist. Die Sperrung der Ausfahrt ist schnellstens zu erörtern und zu regeln. Die Tendenz geht dahin die Ausfahrt wenigstens teilweise wieder zu öffnen.

Josh Kochhann forderte dann die Kandidaten/Innen auf ganz kurz zu erläutern was sich ihrer Meinung nach bis 2026 in der Gemeinde Aspach verändert hat.
Wolfgang Schopf sagt, dass bis dahin der Breitbandausbau erledigt ist, dass die Konrad-Weiser Schule ausgebaut ist und dass in allen Ortsteilen Tempo 30 gilt.
Udo Wruck sagt, dass die Grundsätze für eine aktive Bürgerbeteiligung umgesetzt sind und dass die Resignation der Bürger beendet ist.
Sabine Welte-Hauff sagt, dass aus Aspach eine generationenfreundliche Kommune mit einem ausgeprägten WIR-Gefühl geworden ist.